Jahresrückblicke

Jahresrückblicke
Halbjahresrückblick 2019 - Zum Wechsel an die Uni Osnabrück (von Aladin El-Mafaalani)
Minister Joachim Stamp und sein Beauftragter Aladin El-Mafaalani auf dem Kongress muslimisches Engagement in Düsseldorf
Bild: Gemeinsam mit Minister Dr. Joachim Stamp beim Kongress muslimisches Engagement in Düsseldorf am 1. Juli 2019
Heute, am 28.06.2019, war mein letzter Arbeitstag als Abteilungsleiter "Integration" im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration unter Minister Joachim Stamp, Staatssekretärin Serap Güler und Staatssekretär Andreas Bothe. Die letzten 16 Monate an der Schnittstelle zwischen Verwaltung und Politik waren die stressigste, spannendste und lehrreichste Zeit überhaupt.
Aber es war nur ein Abschied ins Wochenende, denn ab dem 01.07.2019 werde ich als Beauftragter des Ministeriums die "Koordinierungsstelle muslimisches Engagement NRW" betreuen. Da freue ich mich schon drauf!
Aladin El-Mafaalani und Staatssekretärin Serap Güler beim letzten gemeinsamen Arbeitstag
Bild: Mit Staatssekretärin Serap Güler beim letzten Tag als Abteilungsleiter im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration
Das erste Halbjahr ist nun um und nach (nur) 16 Monaten im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in Düsseldorf steht der Wechsel an die Universität Osnabrück an. Es wurde hier und da spekuliert, weshalb ich diesen Wechsel vollzogen habe. Die Erklärung ist recht einfach: Das Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien der Universität Osnabrück, gegründet von den Professoren Klaus Bade und Michael Bommes, bietet mir langfristig großartige Rahmenbedingungen. Es war also ganz sicher keine Entscheidung gegen das Ministerium, sondern für eine dauerhafte Perspektive in der Wissenschaft.
Bild: Startschuss der Koordinierungsstelle auf dem Kongress Muslimisches Engagement in Nordrhein-Westfalen.
Daneben werde ich als Beauftragter des Ministers die Koordinierungsstelle für muslimisches Engagement des Landes Nordrhein-Westfalen betreuen. Das wird ein garantiert spannendes Projekt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Vieles von dem, was wir gemeinsam in den letzten Monaten eingeleitet haben, wird erst in den kommenden Jahren Wirkung entfalten. Und mit Asli Sevindim ist eine bundesweit gefragte Person als meine Nachfolgerin gefunden worden. Ich gehe mit gutem Gefühl, bestem Gewissen und schönen Erinnerungen an eine für mich (und hoffentlich auch für das Gemeinwohl) gewinnbringende Zeit.

Herzlichst
Aladin El-Mafaalani

Rückblick auf 2018 (von Aladin El-Mafaalani)
Aladin El-Mafaalani - Foto: Lutz Jäkel
Aladin El-Mafaalani, Joachim Stamp, Armin Laschet
Aladin El-Mafaalani - Das Integrationsparadox - Bestseller
Laut Spiegel bin ich der Autor des Gute-Laune-Buchs des Jahres 2018. Die Westfälische Zeitung nannte mich Popstar des Integrationsministeriums. Ob das zwei passende Bezeichnungen sind, weiß ich nicht. Aber das Jahr ist fast vorbei. Dennoch lohnt sich ein Rückblick.

Mein 2018 – Ein Jahr der Veränderung und der Begegnungen!

Das Jahr begann, wie das Jahr 2017 geendet hatte: ich war an der FH Münster beschäftigt und schrieb an einem Buch-Manuskript. Beides endete fast zeitgleich. Am 1. März wechselte ich als Abteilungsleiter in das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration nach Düsseldorf und kurz darauf ging dann auch das Manuskript an Kiepenheuer & Witsch. Von da an starteten die für mich ereignisreichsten 10 Monate überhaupt.

Eine spannende neue Tätigkeit, aber nach langer Zeit ohne Vorgesetzte musste ich gleich mit drei neuen Chefs klarkommen. Mit Serap Güler, Andreas Bothe und Joachim Stamp habe ich wirklich ein cooles Führungsteam erwischt. Die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mich gut aufgenommen und mir den Einstieg leicht gemacht. Und so konnten wir bereits einiges in die Wege leiten, was nach und nach in unserem schönen Bundesland sichtbar und spürbar werden wird. #IchDuWirNRW ichduwir.nrw

Und dann kam im August „Das Integrationsparadox“ raus und ist wirklich eingeschlagen. Neben Platzierungen in den Bestseller- und Besten-Listen war die Resonanz in Presse, Radio und TV enorm. Hinzu kamen deutschlandweit zahlreiche spannende Lesungen und Diskussionen, u.a. mit Sascha Bisley, Sonia Symour Mikich, Karim Fereidooni und gleich zweimal mit Mithu Melanie Sanyal. Das Erfolgsrezept des Buchs ist schnell skizziert: wissenschaftlich fundierte, aber verständlich geschriebene umfassende Darstellung der Entwicklungen und Herausforderungen einer Einwanderungsgesellschaft – das hat es in der Kombination noch nicht gegeben. Das Integrationsparadox war eine echte Herausforderung: Die volle Komplexität des Themas an ein breites Publikum zu adressieren ist nicht ohne. Es hat besser geklappt als ich dachte: 4 Auflagen nach 4 Monaten sprechen für sich. In einem gesellschaftlichen Klima, das geprägt ist von Orientierungssuche, Gereiztheit und Pessimismus, lohnt es sich, gegen den schrägen Strich zu bürsten (hätte in den vergangenen Jahren sicher genauso geklappt). Auch international ist die Resonanz groß: Das Integrationsparadox wird in verschiedene Sprachen übersetzt, als erstes ins Italienische :) Vielen Dank auch an Helga Frese-Resch - die beste Lektorin - und den Verlag Kiepenheuer & Witsch!

Erwähnenswert sind zudem zahlreiche tolle Begegnungen, etwa mit Robert Habeck und Andrea Paluch im Literarischen Colloquium Berlin, mit Deniz Yüksel und Max Czollek auf der Frankfurter Buchmesse, mit Armin Nassehi und Duex auf dem Haldern Pop Festival, mit Michael Blume auf der Deutschen Islam Konferenz, die übrigens sehr konstruktiv war und wirklich wesentlich mehr zu bieten hatte als Blutwurst. Ein aufregender Vortrag in der vollen Kölner Agneskirche (u.a. mit Navid Kermani und Melanie Raabe) und mehrere Auftritte in Moscheen. Eine gute Diskussion mit Hamed Abdel Samad und Cem Özdemir in Berlin. Highlights waren ganz sicher auch die Vorträge auf dem Weltkongress für Soziologie in Toronto und der Abschlussvortrag auf dem Historikertag in Münster. Zudem mehrere Treffen mit Mister #MeTwo Ali Can, Esra Kücük, Düzzen Tekkal, Deniz Gratz, Ahmad Mansour, Daniel Bax, Murat Vural, Asli Sevindim und Kübra Gümüsay. Und vielen Dank auch an Lutz Jäkel für die besten Bilder!

Dann gab es ja noch die eigenen Talks im DKH, u.a. mit Hans Leyendecker, Suat Yilmaz, Mehmet Daimagüler, Fatih Cevikkollu, Özcan Cosar, Rabeya Müller und Jilet Ayse. Natürlich geht der Talk im DKH auch 2019 weiter, bereits am 08.02.2019 kommt Robert Habeck und im März Naika Foroutan...

Ach ja, und dann habe ich noch meinen 40. Geburtstag gefeiert (das war übrigens großartig!) – und heute Abend gehe ich zu unserem 20-jährigen Abi-Nachtreffen (das wird sicher witzig) …

Ob 2019 erfolgreicher wird? Kein Plan! Erfolg oder Freizeit – ich nehm’s, wie’s kommt …

Guten Rutsch!

Aladin El-Mafaalani


#Integrationsparadox

Aladin El-Mafaalani 2018 in Berlin - Bild: Lutz Jäkel / laif
Aladin El-Mafaalani 2018 in Berlin - Bild: Lutz Jäkel / laif
Aladin El-Mafaalani 2018 in Berlin - Bild: Lutz Jäkel / laif
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